Unser Jubiläums-Highlight



"Ein grandioses, musikalisches Erlebnis" hatte Moderator und Ehrenvorsitzender Werner Rauber-Wagner den 2500 Zuschauern in der ausverkauften Rittal-Arena beim Festival der Musik - das Tattoo in Mittelhessen des Musikcorps der Feuerwehr Großen-Linden in seiner Begrüßung versprochen - und die Musiker hielten Wort. Dreieinhalb Stunden lang präsentierten fast 400 Musiker eine große Bandbreite der Marsch und Showmusik.

Die vier vorausgegangenen Festivals der Musik fanden zuvor stets Open Air im Stadion im Lindener Stadtzentrum statt. 50 Tonnen Equipment waren für dieses fünfte Festival in die Halle gebracht worden. Bevor es richtig losging. Noch während sich der Saal füllte, präsentierte sich zunächst das Jugendmusikcorps unter der Leitung von Philipp Maurer mit dem "Cupsong". Die von Rauber-Wagner angekündigte "Reise in die Welt der Marschmusik" startete mit einer Premiere, denn erstmals trat ein gemeinsames Orchester aus dem Kreisfeuerwehrverband Gießen auf. Unter Kreisstabführer Rauber-Wagner fanden sich das Blasorchester der Feuerwehr Reiskirchen, der Spielmannszug der Feuerwehr Allendorf/Lumda und die Spielleute der Busecker Schlossremise der Feuerwehr Großen-Buseck zur Marschformation zusammen. Die Zusammensetzung aus einem klassischen Spielmannszug und einem Musikzug in Harmoniebesetzung war bestens gelungen. 100 Musiker boten im Zusammenspiel traditionelle Marsch- und Volksmusik. Unter dem Slogan "Die Feuerwehr, retten - bergen - schützen und musizieren" öffnete sich der Vorhang für die heimischen Feuerwehrmusiker unter der Leitung von Christoph Aßmann und Stabführer Oliver Schepp.
In klassischer (Militär-)Marschmusiktradition erklang der "Yorcksche Marsch" von Ludwig van Beethoven, gefolgt von "Schön ist die Jugend", "Rosamunde" und dem Marsch "Glück auf". Zum Auszug ertönte der "Regimentsgruß", einer der bekanntesten Militärmärsche Deutschlands. Rauber-Wagner hatte als Moderator ein "grandiose, musikalische Erlebnis" angekündigt und damit nicht zu viel versprochen. Für den Musikcorps-Vorsitzenden Sebastian Schmidt war das Tattoo jener "prunkvolle Schlusspunkt und zugleich Höhepunkt der Feierlichkeiten 25 Jahre eingetragener Verein und 66 Jahre Feuerwehrmusik in Großen-Linden wie es sich alle erhofft hatten. Die Zuschauer haben uns belohnt und dafür gilt es, Danke zu sagen". Ein besonderer Dank ging an Frank Schorge und seinen Stellvertreter Björn Weidenhaus, die im Projektteam maßgebend mitwirkten, sowie dem Musikcorps-Vorstand.

Besonders begrüßt wurden zum "Tattoo in Mittelhessen" die Schirmherrin des Jubiläumsjahres, Landrätin Frau Anita Schneider, sowie eine Gruppe der Feuerwehr aus Lindens Partnerstadt Purgstall in Niederösterreich und eine große Gruppe der Feuerwehr aus Singen am Hohentwiel in der Nähe des Bodensees. Zur Musik wurde Pyrotechnik eingesetzt, was bestens zu den zündenden Vorträgen der Musikformationen passte.
Als amtierender Marschparade-Weltmeister präsentierte sich die holländische Formation "Takostu Stiens". Ausgestattet mit Flöten und Percussion eroberte die Formation aus der Provinz Friesland mit ihrer Show "Counterpoint" das Publikum in der Domstadt, in der Pop und Klassik auf geschickte Weise miteinander verbunden wurden. Die junge Truppe mit einem Durchschnittsalter von 18 Jahren stand unter der Leitung von Jente Visser. Die Marsch- und Showband der Großen-Lindener Gastgeber zeigten unter der Leitung von Alexander Mehl ihre aktuelle Show "Olympia", in der der gesamte Ablauf der Weltsportspiele musikalisch aufbereitet wird. Mit den Klängen von Massed Pipes & Drums unter der Leitung von Pipe Majors Marco Kronenwetter ging es nach Stücken wie "Amazing Grace" und "Highland-Cathedral" in die Pause. Mit einem gänzlich anderen Tempo startete die Fanfara Bersaglieri Colombo di Lecco den zweiten Teil. Die 40 Musiker unter der bewährten Leitung von Maestro Losa Luca leiteten mit ihren flotten Klängen zum berühmten "Pippi-Langstrumpf-Lied" über, das die Dudelsackformation Hohenlohe Pipes & Drums bei ihrem Einzug erklingen ließ.

Ein wahres Trommelfeuerwerk entfachten die Fascinating Drums aus dem westfälischen Lippstadt. Die Trommler standen unter der Leitung von Jens Frische und Christopher Degener. Den offiziellen Teil beendeten die Musiker der Show- and Marchingband Kunst en Genogen aus Leiden (NL). Diesmal entführte der dreifache Doppelweltmeister die Zuschauer unter Tambourmajor Kevin van Egmond in die Welt der Opern und wurde mit stehenden Ovationen bedacht. Schluss- und Höhepunkt war das von Ehrendirigent Thomas Schmidt geleitete Finale, zu dem nochmals alle Formationen Einzug in die Arena hielten und nach dem Radetzky-Marsch den Choral "Eternal Father" sowie die Europahymne "Ode an die Freude" gemeinsam anstimmten. Mit dem Klassiker "Alte Kameraden" und "Highland Cathedral" sowie dem von Solo-Trompeter Lars-Gerrit Schmidt erklingenden "Tattoo-Signal" endete ein Festival, das seinem Namen alle Ehre machte und beste Unterhaltung bot.

Ein großer Dank geht an alle Fotografen der Veranstaltung, deren Bilder hier gezeigt werden. Insbesondere seien hier genannt: Eddy Koopal (Takostu Stiens) und Britta Arnold.