Überragende Faschingssaison und Musikparade geht zu Ende!


Sieben Auftritte innerhalb von acht Tagen, 1.000 Kilometer im Bus unterwegs, zwölf Kilometer marschiert und über eine halbe Millionen Zuschauer begeistert. So lassen sich sprichwörtlich acht außergewöhnliche Tage des Musikcorps der Freiwilligen Feuerwehr Großen-Linden zusammenfassen, die auch für die 40 Musiker und ihren Musikalischen Leiter Alexander Mehl sowie den 1. Vorsitzenden Sebastian Schmidt eine große Herausforderung darstellten. Doch wie es so schön heißt, der Musiker wächst mit seinen Aufgaben, bewiesen die Großen-Lindener Musikbotschafter absolute Professionalität bei ihrem kleinen Auftrittsmarathon, der in Ober-Mörlen begann, in Düsseldorf einen Zuschauerhöhepunkt erreichte, beim „Heimspiel“ in Heuchelheim Begeisterung entfachte, in der Lanxess-Arena in Köln neues Terrain beschritt, in der Münsterlandhalle in Münster gleich bei zwei Auftritten sowie in der alt ehrwürdigen Dortmunder Westfalenhalle ein ganz neues Musikgefühl bedeutete. Dabei schafften die Musiker den Spagat zwischen Narretei und Show, sowie den Sprung aus der fünften Jahreszeit zur Musikparade 2018 - Europas größter Tournee der Militär- und Blasmusik. Doch der Reihe nach. Der Auftakt zur einmal mehr kurzen, dafür aber knackigen Faschingssaison mit Auftritten an drei tollen Tagen von Sonntag bis Dienstag startete, wie in den letzten Jahren, in Ober-Mörlen am Fastnachtssonntag. Auch dieses Mal wurde dem Musikcorps wieder die Ehre zuteil, das große Funkenmariechen, das kleine Funkenmariechen, und den Kindersitzungspräsidenten an ihren Häusern abzuholen. Anschließend ging es dann mit dem närrischen Lindwurm durch die Straßen Ober-Mörlens, wurde für Stimmung gesorgt, marschiert und mit den begeisterten Zuschauern eine Party gefeiert. Den Abschluß bildete nach dem Zug die Party des Funkenmariechens. Am Rosenmontag gehörten die Musiker zu den rund 8500 Teilnehmern beim Rosenmontagszug in Düsseldorf. Bereits zum vierten Mal war das Musikcorps hier nach einjähriger Abstinenz mit dabei und gehörte zwischen den mehr als 100 Wagen zu den 30 Kapellen des Lindwurms. Fünf Kilometer ging es dabei nach dem Motto "Jeck erst Recht" durch die Innenstadt der Landeshauptstadt von Nordrhein Westfalen (NRW). War das Musikcorps wohl eine der am stärksten gefeierten Fußgruppen, so wurde unter den teilnehmenden Musikern die zum zweiten Mal auf einem Wagen mitrollenden und singenden Toten Hosen mit Frontsänger Campino von den rund 500.000 Jecken am Straßenrand noch lautstärker gefeiert. Jedoch stellte das Musikcorps in seiner Faschings-Clown-Uniform die Toten Hosen kleidungsmäßig klar in den Schatten. Auch hier ging es rasch nach dem erfolgreichen Umzug auf den Rückweg nach Großen-Linden, da bereits am Fastnachtsdienstag zum traditionellen Ausklang der närrischen Tage der Auftritt beim Zug in Heuchelheim auf dem Terminplan stand. Einmal mehr an der Spitze von Mittelhessens schönstem Umzug eroberten die Großen-Lindener bei strahlend blauem Himmel die zahlreichen Zuschauer in der Bieberbachgemeinde. Lediglich zwei Tage konnte dann verschnauft werden, als es am Freitagmorgen erneut gen Westen ging. Um 10 Uhr startete ein straffes Wochenend-Auftrittsprogramm mit gleich vier Auftritten in drei der größten Hallen in NRW. Die Marsch- & Showband wirkte bei der Musikparade 2018 mit. 378 Musiker aus sieben Nationen sorgen bei dieser größten Militär- und Blasmusik Tournee für ein jeweils dreistündiges Show-Programm. Angesagt ist dabei eine einzigartige, emotionale Liveshow. Sieben Orchester aus unterschiedlichen Nationen präsentieren ein außergewöhnliches Programm mit Titeln von Military über Klassik, Swing bis hin zu Rock und Pop. Neben dem Musikcorps war aus Deutschland noch die Trommelformation Fascinating Drums aus Lippstadt dabei. Die übrigen Bands kamen aus Italien, Polen, Mexiko, Holland, Schottland und der Ukraine. Oberstleutnant Sergej Rabiytschuk hatte bei den Konzerten in Köln, Münster und Dortmund die Gesamtleitung inne. Im Mittelpunkt der Show stehen die internationalen Stars der Blasmusik, von denen viele durch internationale TV-Auftritte nicht nur Kennern ein Begriff sind. Höhepunkt der Show ist das große Finale, bei dem sich alle Teilnehmer zum „Orchester der Nationen“ vereinen, um gemeinsam zu musizieren – neben Klassikern wie „Amazing Grace“ oder dem „Radetzky Marsch“ gibt es dabei auch ganz aktuelle Hits. Für die Musikbotschafter aus Großen-Linden bedeutete dieses Wochenende ein Novum, galt es doch vier Konzerte an drei Tagen in verschiedenen Hallen und unterschiedlichen Auftrittsflächen zu bestreiten. Vorfreude und Respekt vor der Anstrengung, auch im Hinblick auf die gerade absolvierte Fastnachtssaison lagen bei Alexander Mehl und seinen Musikern dicht beieinander. Erste Station war die Lanxess-Arena in Köln. In der beeindruckenden Arena wurde zunächst die Olympia-Show geprobt, ehe nach einem gemeinsamen Mittagessen, Zeit für die Finalprobe bestand. Zusammen mit den Musikern der anderen Gruppen wurde das gemeinsame Auf- und Abmarschieren zum Finale, und das Spielen der insgesamt fünf Finalstücke geprobt. Dann hieß es Warten bis zum eigenen Auftritt. Solche Wartezeiten können je nach Größe der Veranstaltung und Anzahl der teilnehmenden Gruppen bis zu mehrere Stunden betragen. Glücklicherweise waren in den Aufenthaltsräumen der Musikgruppen Bildschirme angebracht, so dass die andren Gruppen und der Verlauf der Veranstaltung Live verfolgt werden konnte. Dann war es endlich soweit. Vor großer Kulisse präsentierte sich das Musikcorps auf der 1.800 Quadratmeter großen Showfläche mit seiner Show "Olympia". Parallel zu den gerade stattfindenden XXIII. Olympischen Winterspielen in der südkoreanischen Region Pyeongchang ein absoluter Höhepunkt, der so recht nach dem Geschmack der begeisterten Zuschauer war. Stehende Ovationen für das Musikcorps gab es nicht nur in Köln, sondern auch bei den nachfolgenden Auftritten in Münster und Dortmund. Nach dem Finale wurde wieder der Bus beladen und ab ging es zur Unterkunft in einem schicken Hotel in Bochum. Dort sollte das ganze Wochenende genächtigt werden, und von dort zu den jeweiligen Auftritten gefahren werden. Am Samstag standen dann am zweiten Tourneetag gleich zwei ausverkaufte Auftritte in Münster auf dem Programm. Das Feld der Münsterlandhalle mit 19x56 Meter war 700 Quadratmeter kleiner als in Köln, was schon eine erhebliche Umstellung bei der Showpräsentation bedeutete. Daher war auch ein vorheriger Probedurchlauf enorm wichtig, um die Show auf die veränderten Bedingungen anzupassen. Diese Herausforderung wurde von den Musikern routiniert gelöst. Der Tag verging schnell: Showprobe, Finalprobe, erste Vorstellung, zweite Vorstellung. Nichtsdestotrotz hatten alle immer wieder die Gelegenheit die Musik- und Showdarbietungen der anderen Bands zu sehen und mit zu verfolgen. Besonders fiel dabei die holländische Showband Crescendo auf, die ihre Show auf Fahrrädern fahrend darbot. Spektakulär! Nach der Rückfahrt ins Hotel holten dann um Mitternacht zwei Musiker von „The Massed Pipes & Drums“ ihre Dudelsäcke hervor und spielten unter großer Anteilnahme aller Anwesenden, einem ihrer Musiker ein Geburtstagsständchen. Da auch einer der Musiker des Musikcorps seinen Geburtstag feierte, ließ sich dies gut kombinieren. Letztmals wurden am folgenden Morgen die Sachen für die Fahrt in die Westfalenhalle nach Dortmund gepackt. Besonders war an diesem letzten Auftritt des Wochenendes nicht nur die Halle, sondern auch, dass die Show des Musikcorps länger dauerte, als die drei vorherigen Shows in Köln und Münster. Woran lag das? Zu den Vorgaben des Veranstalters gehörte ein bestimmtes Zeitlimit für den Auftritt. Daher musste das Musikcorps seine Show um zwei Minuten kürzen um diesen Vorgaben gerecht zu werden. Zum Abschluss der Auftrittsreihe wurde jedoch diese Vorgabe aufgehoben und so konnten die Zuschauer in Dortmund die restlichen zwei Minuten der Show hören. So wurden alle Anwesenden mit einem Gänsehautmoment belohnt. Beim Spielen der deutschen Nationalhymne, die Teil der zwei zusätzlichen Minuten ist, erhoben sich alle Zuschauer und sangen lautstark mit, auch nachdem die Musiker das Spielen bereits eingestellt hatten.

Eine gelungene, abwechslungsreiche, und spaßige, aber auch wahnsinnig zeitintensive Woche liegt nun hinter den Musikern des Musikcorps Großen-Linden.