Viel Neues in bekanntem Rahmen

Deutschland Military Tattoo in Krefeld am 23.03.2019


Schon oft war die Show- und Marchingband beim Deutschland Military Tattoo zu Gast. Da könnte man meinen, es schleicht sich Routine ein – doch: weit gefehlt!
Dieser Auftritt hatte einiges an Neuerungen zu bieten: Eine neue Stadt mit noch nie bespielter Arena, gleich zwei neue Musikstücke der Marsch- und Showband, ein ungewöhnlich knapper Probenplan, andere Vereine und ein neuer Moderator.
Der neue Mann am Mikrofon war kein geringerer als Stefan Frech, als Moderator bekannt aus NDR, HR3 und von der „Night of the Proms“ in Deutschland. Wie sich in Gesprächen hinter den Kulissen mit dem Moderator herausstellte, war das Musikcorps einer seiner ersten Berührungspunkte mit der Art von Musik und Show wie wir sie präsentieren. Er sah die Marsch- und Showband durch Zufall in Singen auf einem Tattoo, zu dem er von einem Bekannten eingeladen wurde. Das ihn die Marsch- und Showmusik seitdem nicht mehr losgelassen hat merkte man seiner lebhaften, professionellen und unterhaltsamen Moderation an.
Neben den vielen Akteuren im Hintergrund sind außer ihm noch zwei weitere Personen des Deutschland Military Tattoo zu nennen, die mit dem Publikum direkt in Kontakt stehen. Die Sängerin Captain Bethan Waters und der Dirigent Major Jason Griffiths sind schon seit langem im Dienst des Tattoos unterwegs. Captain Bethan Waters ist Captain der Englischen Armee und sogar im berühmten Buckingham Palace eingesetzt. Major Jason Griffiths leitete schon viele englische Kapellen, unter anderem war er Chef des Musikkorps der Leibgarde von Königin Elizabeth II. In 2016 wurde ihm sogar die Ehre zuteil das weltbekannte Royal Edinburgh Tattoo zu leiten. Major Griffiths zeigte sich diesmal besonders zufrieden damit, im Musikcorps der freiwilligen Feuerwehr Großen-Linden einen starken Partner gefunden zu haben. So stellte die Marsch- und Showband nicht nur die Hälfte aller Fanfarenspieler im Finale, sondern gab durch Sebastian Schmidt auch die Auf- und Abnahme der Instrumente für die anderen Bands vor.
Aber bis es zum Finale kam war einiges an Probenarbeit zu leisten. Schon früh morgens fuhren die Musikerinnen und Musiker los, um insgesamt etwa 4 Stunden an Proben zu absolvieren. Die eigene Showprobe war mit 20 Minuten zwar sehr knapp bemessen und verlangte allen viel Konzentration und Disziplin ab - Dafür waren die Fanfarenproben sowie die Proben für Bandpräsentation und Finale sehr lang und kräftezehrend.
Doch wie so oft hat sich die harte Arbeit später durch den tosenden Applaus des Publikums in der ausverkauften Arena bezahlt gemacht. Diese würdigten auch die zwei Stücke, die von der Marsch- und Showband zum ersten Mal auf einem Tattoo aufgeführt wurden. Während “Highlights of Queen” schon durch die Faschingssaison immer routinierter wurde, war der Marsch aus “Ben Hur” im Marschieren vor Publikum noch eine merkliche Herausforderung für die Musikerinnen und Musiker des Musikcorps. Doch die Marsch- und Showband wäre nicht, wo sie heute ist, wenn man sich nicht immer neue Ziele steckt und diese nach und nach erreicht. So ist ein Marsch in dieser Schwierigkeitskategorie sicher ein guter Schritt vorwärts. 
Neben dem Musikcorps waren selbstredend wieder weitere Bands vertreten: Aus den Niederlanden waren die „Verkennersband“ aus Maastricht und das „Fanfarenkorps de Genie“ zu Gast und aus Deutschland präsentierten sich noch die „Iserlohner Stadtmusikanten“. Weiterhin durften natürlich die „Pipers of the World“ mit ihren Dudelsäcken nicht fehlen. Mit rhythmischen Kunststücken begeisterten die japanische Trommelgruppe „Wadokyo“, sowie eine von Europas besten Trommelgruppen “Fascinating Drums”. Letztere werden auch bei unserem Tattoo am 16.11.2019 zu Gast sein und das Publikum mit ihren Showeinlagen begeistern.
Durch dieses Zusammenspiel kam es nach Angaben der Veranstalter zu einem der besten – wenn nicht dem besten – Deutschland Military Tattoo bis jetzt. Das galt für die Leistung der Bands, das Finale, die Organisation sowie die Begeisterung des Publikums! Man darf gespannt sein, wohin sich die zukünftigen Veranstaltungen noch bewegen...
Nach dem Auftritt gab es wie nach jedem Deutschland Military Tattoo eine entspannte Versammlung mit allen Bands bei Bier und Softgetränken. Aber auch danach brach die gute Stimmung beim Musikcorps nicht ab: Es gab Anlass zu feiern, denn der aktiver Musiker Oliver Dick feierte seinen Geburtstag – was ihn natürlich nicht davon abhielt, bei dem Auftritt dabei zu sein!